Von unserer Mitarbeiterin Saskia Heinen
"Wir wollten zwei musikalische Kulturen einander
gegenüberstellen", beschrieb Jens-Peter Giersch der "Gospel meets Classic"
in der Matthäuskirche moderierte: "Die Klassik, die Sie ja alle kennen und
eine Musik aus der amerikanischen Welt. Das Projekt besteht auch darin,
Sänger mit unterschiedlichen Ausbildungen singen zu lassen."
Das war zum Beispiel schon im ersten Lied "Lord, lift us
up" der Fall, das Gabriela Glaser Mills aus Worms und Randall Taylor
gemeinsam sangen. Taylor begleitete gleichzeitig am Piano. Glaser Milis
hat klassischen Gesang studiert und arbeitet schon seit Jahren mit Taylor
zusammen. Taylor wurde in New York geboren und |
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singt schon seit frühester Jugend Gospels, wurde auch von
seiner Großmutter in Gospelkonzerte und -versammlungen mitgenommen. Dort
lernte er auch, vor vielen Menschen zu singen.
So hatten die beiden auch kein Problem, die große Kirche
mit ihren Stimmen auszufüllen. "Am Anfang habe ich überlegt: Gospel? Was
stelle ich mir darunter vor? Schwarze, darauf bin ich ja gerade noch
gekommen, und Musik und Lebensfreude. Ich denke, dass hat man ja bei
diesen Liedern schon gehört", meinte Giersch.
Lebensfreude wurde besonders im letzten der fünf Themen
vermittelt: "Freude an der Schöpfung" mit dem Renner "Amazing Grace".
Jedes Oberthema des Abends wurde mit mehreren Liedern besungen, von
"Trauer und Trost" bis zur "Ewigkeit". |
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Nach dem zweiten Weltkrieg bildeten sich in den
amerikanischen Städten Straßenkirchen. Diese Gottesdienste wurden häufig
in Läden gefeiert. "Und da passierte etwas, was bei uns unmöglich ist: Der
Reverend spricht und irgendjemand wirft ein Wort hinein. Wir würden
denken, er unterbricht den Gottesdienst, aber dort war das ganz normal.
Einem Anderen fiel noch etwas anderes dazu ein, ein Dritter hatte die
Melodie, irgendjemand gab den Rhythmus an, und so wurde der Gottesdienst
sehr lebhaft", erzählte Giersch über die Anfänge der Gospels.
Almut-Maie Fingerle, die ebenfalls klassisch ausgebildet
ist und von der Orgelempore herab sang, Wolfgang Grosch mit seiner Violine
und Harald Tippl, der Organist der Lukaskirche, hatten sich vorwiegend den
klassischen Stücken im Programm angenommen. Am meisten kam der Barock zum
Zuge mit seinen berühmtesten Vertretern Bach und Händel.
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